Eine spektakuläre Handball-Europameisterschaft ging mit dem heutigen Endspiel zwischen Frankreich und Dänemark zu Ende. Es war ein Turnier voller Überraschungen, Krimis und Herzschlagfinishes. Auch das Endspiel wurde allen Erwartungen gerecht und wurde erst in der Verlängerung entschieden, nach welcher sich Frankreich zum neuen Europameister krönen konnte. Für das DHB-Team wurde im Spiel um Platz 3 eine beeindruckende Aufholjagd nicht belohnt, womit Schweden die Bronzemedaille gewinnen konnte. 

Frankreich – Europameister und Olympiasieger 

Neben dem Titel Olympiasieger dürfen sich die französischen Handballer ab heute auch wieder Europameister nennen. In einem nervenaufreibenden Endspiel setzte sich die französische Nationalmannschaft gegen den amtierenden Weltmeister Dänemark nach Verlängerung mit 33:31 durch und holte damit den vierten EM-Titel. Überragender Mann bei dem frisch gebackenen Europameister Frankreich war Kreisläufer Ludovic Fabregas mit acht Treffern. Bei den Dänen lieferte der dreimalige Welthandballer Mikkel Hansen erneut eine phänomenale Leistung und erzielte neun Treffer, welche jedoch nicht für den Sieg der dänischen Mannschaft ausreichten. 

Die wohl größte Schlagzeile am heutigen Abend beschäftigte sich mit einem Spieler. Es handelt sich dabei nicht um irgendeinen Spieler, sondern um den von vielen Handball-Fans erkorenen “GOAT”, also besten Handball-Spieler aller Zeiten, Nikola Karabatic. Der Altmeister von Paris Saint-Germain befindet sich in seiner letzten Saison und hat ein einmaliges Resümee aufzuweisen. Vier EM-Titel, vier WM-Titel und drei Olympia-Titel sprechen für sich. Weiterhin hat der 39-jährige, ebenso wie sein langjähriger Mitspieler und heutiger Kontrahent Mikkel Hansen, drei Mal die Wahl zum Welthandballer gewonnen. Hinzu kommen etliche Rekorde, unter anderem auch den Titel des EM-Rekordtorschützen mit unglaublichen 292 Tore in 80 Spielen. 

Deutscher Kampfgeist führt erneut nicht zum Erfolg 

Wie bereits im Halbfinale gegen Dänemark wurde eine kämpferische Leistung der DHB-Männer im Spiel um Platz 3 gegen Schweden erneut nicht belohnt. Am Ende müssen sich die deutschen Handballer daher durch die 31:34 Niederlage mit dem vierten Platz begnügen. Dennoch ist es die beste Turnierleistung des DHB-Teams seit dem Titelerfolg 2016. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason spielte eine schwache erste Halbzeit und lag zur Pause 12:18 hinten. Es folgte eine starke zweite Halbzeit, in welcher sich Deutschland rankämpfte und es hinten heraus noch einmal spannend machte. Bester Schütze bei Deutschland war, wie bereits im Halbfinale, der 21-jährige Renars Uscins mit acht Toren. Der U21-Weltmeister hat eine starke erste Europameisterschaft gespielt und sich beim Bundestrainer für weitere Nominierungen in der Zukunft beworben.  

Trotz der Niederlage im Kampf um die Bronzemedaille fällt das Fazit zur Heim-EM positiv aus. Zahlreiche Handball-Fans fanden ihren Weg nach Deutschland, um die Hallen in den sechs Austragungsorten reichlich zu füllen. Das DHB-Team startete perfekt in das Turnier, strauchelte jedoch in der Hauptrunde und erreichte mit einem Quäntchen Glück das erste Halbfinale seit acht Jahren. Leider gab es keine Medaillenausbeute für die Schützlinge von Alfred Gislason, dennoch verspricht die Leistung der DHB-Auswahl eine rosige Zukunft für Handball-Deutschland.