Mit Abschluss der Vorrunde stehen nun auch die Hauptrundenteilnehmer bei der Handball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland fest. In jener Hauptrunde geht es für die 12 verbleibenden Nationen um das Halbfinale, denn in den beiden Gruppen à sechs Mannschaften qualifizieren sich jeweils die zwei Gruppenbesten für das Halbfinale. Dabei nehmen die Mannschaften jene Punkte aus der Vorrunde mit, die sie gegen jenen Vorrundengegner, der ebenfalls in der gleichen Hauptrundengruppe ist, erzielten.  

Riesenüberraschung in Gruppe B – Österreich vor Spanien 

Es war die Überraschung schlechthin bei der EM 2024 in Deutschland, als am letzten Vorrundenspieltag Österreich ein Unentschieden gegen Spanien erzwang, welches den Österreichern für den Hauptrundeneinzug reichte. Spanien patzte beim Auftakt der Vorrunde gegen Kroatien und musste somit das letzte Gruppenspiel gewinnen, um die Hauptrunde zu erreichen. Der zweimalige Europa- und Weltmeister scheidet somit völlig unerwartet bereits in der Vorrunde aus, während es für Österreich bereits jetzt einer der größten Erfolge in Verbandsgeschichte ist. Das beste Turnierergebnis erzielte die österreichische Nationalmannschaft bei der EM 2020, bei welcher man erstmalig die Hauptrunde erreichte und am Ende den achten Platz belegte. Ob die Österreicher ihre Leistung von vor vier Jahren bei der EM 2024 noch steigern können, wird sich im Rahmen der bevorstehenden Hauptrunde zeigen, in welcher Österreich unter anderem das Nachbarschaftsduell mit dem Gastgeber Deutschland erwartet. 

Nicht nur in der Gruppe B kam es zu Überraschungen, denn die Gruppe D hatte eine Sensation für die Zuschauer in der Berliner “Mercedes-Benz-Arena“ am zweiten Spieltag zu bieten. Konkret geht es um die Turnierdebütanten von den Färöer Inseln. Für die Färinger ist es in diesem Jahr nicht nur ihr EM-Debüt, sondern allgemein ist es ihr allererstes internationales Turnier im Handball. Die zur dänischen Krone gehörende Inselgruppe reiste demnach mit den niedrigsten Erwartungen zur diesjährigen EM nach Deutschland, da die Qualifikation für sie bereits eine Riesensensation war. Am zweiten Spieltag der Vorrunde kam es für die vielen mitgereisten Färinger dann jedoch noch besser, denn es stand gegen Norwegen das Spiel gegen einen der Titelfavoriten an. Entgegen aller Voraussagen und mit viel Kampfgeist erkämpfte die Mannschaft der Färöer Inseln ein Unentschieden, was gleichzeitig ihren allerersten Punkt bei einer Europameisterschaft zur Folge hatte. Auch wenn die Färinger am Ende den letzten Platz in ihrer Vorrundengruppe belegte, war es ein mehr als erfolgreiches Turnierdebüt, welches man in der Heimat sicherlich gebührend feiern wird. 

Deutschland verpasst Gruppensieg 

Die deutschen Handballer hatten am letzten Spieltag vor tobender Heimkulisse in der Berliner Hauptstadthalle gegen Frankreich alles in eigener Hand. Mit einem Sieg würde man sich nicht nur den Gruppensieg sichern, sondern auch wertvolle zwei Punkte mit in die Hauptrunde mitnehmen. Doch einige unkonzentrierte Phasen sowie vergebene Chancen führten zur knappen 30:33 Niederlage gegen die amtierenden Olympiasieger aus Frankreich, welche sich somit zum Gruppensieger krönten. Damit geht es für die DHB-Männer bei der Heim-EM mit zwei Minuspunkten in die Hauptrunde, welche es ab dem 18. Januar aufzuholen geht.  

Reinstarten in die Hauptrunde werden die Schützlinge von Bundestrainer Alfred Gislason am 18. Januar um 20:30 Uhr gegen Island, woraufhin es am 20. Januar um 20:30 Uhr zum Nachbarschaftsduell gegen Österreich kommt. Zum Abschluss der Hauptrunde erwartet die deutschen Handballer ein ehemaliger Weltmeister und mehrfacher EM-Silbermedaillist mit Kroatien am 24. Januar um 20:30 Uhr. Alle Hauptrundenpartien der Gruppe I werden in der Kölner “Lanxess Arena” ausgetragen, welche auch Schauplatz der Final- und Platzierungsspiele sein wird. 

Hauptrundengruppen 

Gruppe I: 

1. Ungarn (2 Punkte)
2. Frankreich (2 Punkte)
3. Kroatien (1 Punkt)
4. Österreich (1 Punkt)
5. Deutschland (0 Punkte)
6. Island (0 Punkte) 

Gruppe II: 

1. Dänemark (2 Punkte)
2. Schweden (2 Punkte)
3. Slowenien (2 Punkte)
4. Niederlande (0 Punkte)
5. Norwegen (0 Punkte)
6. Portugal (0 Punkte)