Lange haben Handballfans in ganz Europa dem 10. Januar 2024 entgegengefiebert, denn am heutigen Tag startet die Europameisterschaft 2024 in Deutschland. Zum allerersten Mal findet eine EM der Männer in Deutschland statt, wo bis zum 28. Januar die 24 teilnehmenden Nationen um den Titelgewinn kämpfen werden. Der Europameister wird schließlich im Endspiel am 28. Januar in der Kölner “Lanxess Arena” gekrönt. Zur EM 2024 reist Schweden als amtierender Europameister sowie Rekordturniersieger mit fünf EM-Titeln an. 

Turnierformat 

Die Handball-Europameisterschaft findet alle zwei Jahre statt und setzt sich aus drei Turnierphasen zusammen, der Vorrunde, der Hauptrunde und der K.O.-Runde. In der Vorrunde werden die 24 Teilnehmer zunächst in sechs Gruppen à vier Mannschaften aufgeteilt, wobei die Gruppensieger und die Gruppenzweiten in die Hauptrunde einziehen. Diese besteht aus einer erneuten Gruppenphase, jedoch mit zwei Gruppen à sechs Mannschaften. Hier qualifizieren sich jeweils die zwei Gruppenbesten für das Halbfinale, während die beiden Gruppendritten am Halbfinaltag den fünften Platz ausspielen. Am 28. Januar kommt es dann vor etwa 20.000 Zuschauern in Köln zum großen Finale, bei welchen der Europameister 2024 gekrönt wird. 

Skandinavier als große Titelfavoriten 

Geographisch gesehen sehen Experten besonders drei Nationen aus einem europäischen Gebiet als Favoriten auf den Europameistertitel, nämlich Skandinavien. Schweden ist als fünfmaliger Europameister in jedem Jahr als Titelfavorit zu handeln, jedoch ist auch die dänische Nationalmannschaft ein klarer Anwärter auf den Titel bei der EM 2024. Im Nachbarland Deutschland treten die Dänen in bestechender Form an, denn 2023 krönte sich Dänemark als allererste Nation überhaupt zum dritten Mal in Folge zum Weltmeister. Bei Europameisterschaften blieben der dänischen Mannschaft die Erfolge bisher jedoch ein wenig aus, denn obwohl man immerhin zwei Mal die EM gewinnen konnte, stellen vier Silbermedaillen die vielen verpassten Chancen auf den Titelgewinn dar. Umso wichtiger wäre die Rückkehr auf den europäischen Thron, auf dem man zuletzt 2012 saß, für die Mannschaft um den dreimaligen Welthandballer Mikkel Hansen. Norwegen komplettiert das skandinavische Favoritentrio und möchte nach einigen Halbfinaleinzügen in den letzten Jahren endlich das erste EM-Finale erreichen. Während die norwegischen Frauen auf europäischer Ebene seit Jahrzehnten dominieren und bereits neun Mal Europameisterinnen wurden, hatten die Männer bisher weniger Erfolg bei Europameisterschaften. Ähnlich wie Dänemark zeigten sich auch die Norweger besser bei Weltmeisterschaften und konnten dort bereits zwei Mal das Endspiel erreichen, mussten sich jedoch beide Male mit der Silbermedaille begnügen. 

DHB will zurück an die europäische Spitze 

Für die DHB-Auswahl stellt die EM 2024 eine Riesenchance dar, um nach einigen enttäuschenden Jahren bei der Europameisterschaft im eigenen Land endlich wieder eine Medaille zu holen. Zuletzt standen die deutschen Handballer 2016 auf dem Podium, damals sogar auf dem Siegertreppchen. Damit endete für Handball-Deutschland ein 12-jähriges Warten seit dem ersten Europameistertitel im Jahr 2004. Nun sind bereits acht Jahre seit dem sensationellen Titelerfolg von 2016 vergangen und wo als im eigenen Land könnte sich der DHB besser wieder der europäischen Elite anschließen. Dafür muss die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason jedoch wesentlich bessere Leistungen als bei den vergangenen drei Turnierausgaben leisten, denn dort war die beste Platzierung der fünfte Platz bei der EM 2020. 

In der Vorrunde kommt es für Deutschland gleich zum Kracher gegen die Rivalen aus Frankreich, ansonsten ist die Vorrundengruppe mit Nordmazedonien und der Schweiz als weitere Gegner jedoch absolut machbar. In der Hauptrunde entscheidet sich daraufhin das Schicksal der DHB-Männer, denn hier wird man mit den Gruppen B und C vermischt, in welchen sich unter anderem der zweimalige Europameister Spanien oder der dreimalige EM-Finalist Kroatien befinden. 

Gruppen (Vorrunde) 

Gruppe A: 

1. Frankreich
2. Deutschland
3. Nordmazedonien
4. Schweiz 

Gruppe B: 

1. Spanien
2. Österreich
3. Kroatien
4. Rumänien 

Gruppe C: 

1. Island
2. Ungarn
3. Serbien
4. Montenegro 

Gruppe D: 

1. Norwegen
2. Slowenien
3. Polen
4. Färöer Inseln 

Gruppe E: 

1. Schweden
2. Niederlande
3. Bosnien und Herzegowina
4. Georgien 

Gruppe F: 

1. Dänemark
2. Portugal
3. Tschechische Republik
4. Griechenland