Im Januar 2024 ist es endlich so weit, die Europameisterschaft in Deutschland steht an. Vom 10. bis zum 28. Januar 2024 kämpft die deutsche Handball-Nationalmannschaft im eigenen Land gegen 23 andere Nationen um den begehrten Europameistertitel. Erstmalig wird in Deutschland eine EM ausgetragen, weshalb auch eine hohe Erwartungshaltung an das DHB-Team gestellt wird. An den 19 Spielern im finalen EM-Kader liegt es dann, im ersten Monat des neuen Jahres dieser gerecht zu werden. Mit einigen Namen bei der Nominierung überraschte Bundestrainer Alfred Gislason. 

Ehemalige Europameister, amtierende U21 Weltmeister und kein Heinevetter 

Im finalen deutschen Kader für die bevorstehende Heim-EM gibt es neben einigen Routiniers auch einige vielversprechende Talente, denen Bundestrainer Gislason sein Vertrauen schenkt. Ein langjähriger Routinier auf der Torwartposition fehlt jedoch im Kader, nämlich Silvio Heinevetter. Der 39-jährige absolvierte über 200 Länderspiele und gehört zu dem bekanntesten deutschen Handballspieler der jüngeren Vergangenheit. Nun ist im deutschen Tor jedoch kein Platz mehr für den olympischen Bronzemedaillisten von 2016, denn bereits seit einigen Jahren ist die unumstrittene Nummer 1 auf der Torhüterposition Andreas Wolff. Der 32-jährige ist seit Jahren in Topform und zählte zuletzt bei der WM 2023 zu einem der besten Torhüter des Turniers. 

Außerdem ist Wolff einer der vier Europameister von 2016 im Kader. Mit seinen drei Mitspielern Kai Häfner, Rune Dahmke und Jannik Kohlbacher gewann der DHB-Torhüter 2016 zum zweiten Mal die EM. Ein Erfolg, der im kommenden Jahr bei der allerersten Heim-EM wiederholt werden soll. Mit dabei ist dafür natürlich auch Nationalmannschaftskapitän Johannes Golla. Der Kreisläufer erzielte in gerade einmal 63 Länderspielen unglaubliche 219 Tore und wird den Anker der deutschen Offensive darstellen. 

Für ihre Leistungen bei der U21-Weltmeisterschaft 2023 wurden auch vier ehemalige deutsche Junioren mit ihrem Turnierdebüt in der A-Nationalmannschaft belohnt. Für David Späth, Justus Fischer, Renars Uscins und Nils Lichtlein geht damit nach dem sensationellen Weltmeistertitel im Juniorenbereich ein weiterer Traum in Erfüllung. Damit zeigt Bundestrainer Alfred Gislason auch sein Vertrauen in die deutsche Jugendarbeit, dessen Zeugnis die jüngsten Erfolge der deutschen Junioren-Nationalmannschaften sind. Die wohl größte Überraschung im deutschen Kader dürfte die Nominierung von Martin Hanne sein. Der 22-jährige hat bis jetzt noch keinen Länderspieleinsatz in der A-Nationalmannschaft verzeichnen können, überzeugte den Bundestrainer jedoch mit seinen Leistungen bei der TSV Hannover-Burgdorf. Jener niedersächsische Bundesligist ist gemeinsam mit den Rhein-Neckar Löwen auch die Mannschaft, mit den meisten Spielern im EM-Kader, nämlich jeweils vier. 

Ausblick 

Vor dem EM-Auftaktspiel der deutschen Handballer am 10. Januar in Düsseldorf geht es für die DHB-Männer zunächst in zwei Vorbereitungsspielen gegen Portugal, nämlich am 04. sowie am 06. Januar. Am 10. Januar wird es dann nicht nur das Eröffnungsspiel der Heim-EM geben, sondern auch einen Weltrekordversuch, denn das Spiel wird im Düsseldorfer Fußballstadion vor einem Rekordpublikum von über 50.000 Zuschauern stattfinden. In der Vorrunde trifft Deutschland außerdem noch auf Nordmazedonien (14. Januar) sowie auf Frankreich (16. Januar), woraufhin es hoffentlich nach Köln für die Hauptrunde geht. Diese wird in der Kölner “Lanxess Arena” ab dem 18. Januar ausgetragen. 

Deutscher Kader 

Tor: 

David Späth (Rhein-Neckar Löwen)
Andreas Wolff (Industria Kielce) 

Linksaußen: 

Rune Dahmke (THW Kiel)
Lukas Mertens (SC Magdeburg) 

Rückraum links: 

Martin Hanne (TSV Hannover-Burgdorf)
Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen)
Julian Köster (VfL Gummersbach) 

Rückraum Mitte: 

Philipp Weber (SC Magdeburg)
Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen)
Nils Lichtlein (Füchse Berlin)
Marian Michalczik (TSV Hannover-Burgdorf) 

Rückraum Rechts: 

Kai Häfner (TVB Stuttgart)
Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf)
Christoph Steinert (HC Erlangen) 

Rechtsaußen: 

Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen)
Timo Kastening (MT Melsungen) 

Kreis: 

Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf)
Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt)
Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen)